Berichte über den

"Alten Turm"


Rede anlässlich der Vertragsunterzeichnung zur

Übernahme des "Alten Turmes"

Herbert Colling, Freitag 22.06.2001, 17 Uhr, Rathaus Aldenhoven

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Frank, Herr Bezirkspräses Maqua, meine sehr verehrten Damen und Herren des Rates und der Verwaltung, werte Gäste, liebe Schützenfamilie.

Wir haben heute einen denkwürdigen Tag für unsere Bruderschaft. Zu unserer traditionsreichen Geschichte erhalten wir mit der Vertragsunterzeichnung erstmals ein „Zu Hause“, in dem wir uns verwirklichen können. Der „Alte Turm" an der Alten Turmstraße in Aldenhoven, erhalten als Rest des NW-Tores der ehemaligen Befestigungsanlage aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, geht nunmehr in Nutzung an die St. Sebastianus Schützenbruderschaft über. Und es ist wohl kein Zufall, dass gerade in dieser Entstehungszeit der Aldenhovener Befestigungsanlage auch die Gründung unserer Bruderschaft liegt, nämlich im Jahre 1450. Im letzten Jahr haben wir neben dem Bezirksbundesfest auch unser 550-jähriges Bestehen feiern dürfen. Dies war dann auch der Anlass und Anstoß, dieses traditionsreiche Gebäude inmitten des Kern-Ortes Aldenhoven zu übernehmen. Gerade der Alte Turm ist einer der wenigen Zeugen der Geschichte um die frühere Markfeste Aldenhoven. Insofern drängt sich dieses denkmalwerte Gebäude geradezu auf für das Vorhaben unserer Schützenbruderschaft.

 

Und ich freue mich ganz besonders, dass mein früherer Schulkamerad Günter Bers, heute Prof. Dr. Günter Bers, anlässlich der Vertragsunterzeichnung als Festredner gewonnen werden konnte. Er befasst sich seit vielen Jahren mit der Darstellung der Geschichte Aldenhovens. Sein Vortrag wird der heutigen Vertragsunterzeichnung einen feierlichen Rahmen geben. Ich denke, dass wir bei der Einrichtung und Ausgestaltung des Schützen- und Heimatmuseums, lieber Günter, auf Deine Erfahrung, Deinen Rat und Deine Hilfe zurückgreifen dürfen.

 

Namens der St. Sebastianus Schützenbruderschaft darf ich Dich an dieser Steile auch herzlich willkommen heißen.

 

Was wollen wir?

Diese Frage drängt sich zwangsläufig auf.

Wir wollen die Heimatgeschichte, die mit dem Schützenwesen eng verbunden und verknüpft ist, der Öffentlichkeit näher bringen. Dies soll geschehen durch Bilder, Fotos, alte Urkunden, Schriften und historische Dokumentationen. Zeugen dieser Geschichte sind alte Ketten, Fahnen, Uniformen, Protokollbücher u.v.m., die zusammengefasst in diesem historischen Gebäude dargestellt werden. Mit dieser Präsentation wird der ,,alte Turm" mit kulturhistorischem Leben gefüllt, das auch für die Gemeinde einen bedeut enden Stellenwert sowohl in der Entwicklung als auch in der Öffentlichkeitsdarstellung haben wird.

 

Daneben bietet der Alte Turm auch die Möglichkeit zu kleineren Ausstellungen Aldenhovener Künstler und Versammlungen für Vorstandssitzungen oder selbst auch für Arbeitsgremien der Gemeinde.

 

Es lag uns schon lange am Herzen, ein Archiv zur Zusammenführung aller Kulturgüter und Werte der Bruderschaft einzurichten. Mit der Übernahme des Alten Turmes geht dieser Wunsch in Erfüllung.

 

Wir freuen uns auf diese neue Aufgabe; wissen allerdings auch, dass es eine nicht leichte Aufgabe wird. Das Beispiel unserer befreundeten Bruderschaft in Attendorn gibt uns Hoffnung-; und Zuversicht, dieses Vorhaben zu verwirklichen. Wenn dann auch die Gemeinde, dessen bin ich sicher, in den nächsten Jahren mithilft, können wir am Ende uns zum Gelingen des Schützen- und Heimatmuseums gratulieren.

 

Bevor ich nun schließe, sei es mir gestattet, auch ein Dankeschön zu sagen. Danke an die Verantwortlichen aus Rat und Verwaltung, an der Spitze Bürgermeister. E. Frank und Beigeordneter Ullrich Hüttenhain, welche die Weichen für das Vertragswerk, das heute unterzeichnet wird und uns eine neue Zukunft eröffnet, gestellt haben. Danke auch für die bereits beschlossene finanzielle Unterstützung. So darf ich heute schließen mit der Zuversicht eines gemeinsamen Gelingens, den ,,Alten Turm" an der Alten Turmstraße in Aldenhoven zur Einrichtung und Nutzung eines Schützen- und Heimatmuseums zu übernehmen.

 

Dieses Ziel steht im Sinne und Geiste unserer Ideale für Glaube, Sitte und Heimat.

 

Danke


Bericht an die Mitgliederversammlung

 am 30.04.2002, 20.00 Uhr

 Gasthof Schäfer

Herbert Colling, Vors. der Planungsgruppe u. Geschäftsführer

 

Die Planungsgruppe „Alter Turm“, die im November des vergangenen Jahres installiert worden ist, hat die Aufgabe, den Umbau bzw. Ausbau des „Alten Turmes“ zu einem Schützen- und Heimatmuseum planerisch vorzubereiten. Hierzu gehören die Erstellung eines Planungs- und Ausbaukonzeptes, die Erstellung eines Finanzierungsplanes und die Stellung der Bau- und Zuschussanträge.Die Arbeitsgruppe hat zwischenzeitlich 5-mal getagt. Dazwischen sind Gespräche mit der Gemeindeverwaltung geführt worden, um die Planung und die vorbereitenden Arbeiten mit der Gemeinde zu koordinieren. Diese Koordinierungsgespräche hat der Vors. der Planungsgruppe Herb. Colling übernommen.

 

Ein Gespräch bei der Gemeindeverwaltung hat im Beisein mit Vertretern des Rhein. Amts für Denkmalpflege stattgefunden, in dem die Zuständigkeiten der Bezuschussung und der zeitliche Ablauf der notwendigen Arbeiten abgestimmt worden sind. Das von Bruderschaft vorgelegte 1. Konzept wurde im Grundsatz anerkannt.

 

In diesen Koordinierungsgesprächen wurde weiterhin festgelegt, dass alle Anträge, sowohl Bau- als auch Finanzierungsanträge, durch die Gemeindeverwaltung gestellt werden.

 

Die vorbereitenden Untersuchungen vor Ort, also im Alten Turm, sind in 5 Arbeitseinsätzen vollzogen worden, die uns schon weitgehendst Aufschluß über das Innenleben des Denkmalgebäudes gegeben haben. So sind

 

.. die Tauben aus dem Dachgeschoß herausgenommen und an den Jülicher Zoo übergeben worden. Die beringten Tauben wurden den Besitzern zurückgegeben.

 

.. der untere Treppenaufgang wurde teilweise freigelegt.

 

.. der Aufgang zum Dachgeschoß wurde nicht gefunden. Höchstwahrscheinlich gibt es keinen. Lediglich sind wir auf einen freien Raum im Gemäuer gestoßen, der vermutlich dazu diente, einen freien Aufstieg mittels einer Strickleiter o.ä. zu ermöglichen.

 

.. ein Stromanschluß ist durch Installieren eines Baustromkasten von der Gemeinde hergestellt worden. Dadurch verfügen wir jetzt über eine eigene Stromversorgung für die weiteren Arbeitstätigkeiten. Bei den bisherigen Arbeiten waren im Schnitt immer 11 Schützenbrüder anwesend und haben kräftig Hand angelegt, ob dies bei Aufräumungs- oder Stemmarbeiten gewesen ist. Dabei haben sie auch ganz schön Staub schlucken müssen. Ihnen sei an dieser Stelle einmal ein herzliches Dankeschön gesagt.

 

Dank auch an die Freiw. Feuerwehr Aldenhoven, die uns Gerätschaften, wie Leiter, Schutzanzüge usw. zur Verfügung gestellt hat und bei der Herausnahme der Tauben geholfen hat.

 

Ebenfalls bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei der Gemeindeverwaltung für die hervorragende Zusammenarbeit und die Unterstützung bei unseren samstäglichen Einsätzen. Ohne Probleme hatten wir auf Anfrage immer ein Gemeindefahrzeug zur Verfügung, um Unrat und Schutt abzutransportieren.

 

Auch ein Dankeschön an unseren ehemaligen Protektor Franz Davids, der das Deponieren des Schutts kostenlos gestattet.

 

Bei einer kleinen Zwischenbilanz ist festzuhalten, dass wir 480 kg Sperrmüll aus dem Turm abgefahren haben, das waren Möbel, Eisenteile, Matrazen u.v.m., ca. 3 cbm Schutt musste deponiert werden, ca. 1,5 cbm alte Ziegelsteine sind gesichert worden, die später beim Ausbau zu verwenden sind.

 

Zwischenzeitlich ist ein gesondertes Baukonto eingerichtet worden. Der 1. Teilbetrag in Höhe von 10.000,-- EUR des vertraglich zugesicherten Baukostenzuschusses ist nach Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung bereits angefordert und zur Auszahlung auch schon angewiesen, so dass mit dem Eingang in den nächsten Tagen zu rechnen ist. Somit haben wir einen Grundstock, der unsere weiteren Arbeiten erleichtern wird.

 

Mit der Gemeindeverwaltung habe ich einen weiteren Gesprächstermin mit dem Rhein. Amt für Denkmalpflege anvisiert. Wir hoffen, dass dieser Termin noch vor unserem Schützenfest stattfinden wird.

 

Mit unserem Schützenbruder und Arch. Herbert Wings bin ich derzeit dabei, die Zuschussbeantragung für die Fördermittel (Denkmalpflege, Städtebau, Sparkassen) vorzubereiten, die bis September/Juli des Jahres gestellt sein müssen.

 

Als nächste dringende vorbereitende Arbeiten stehen an

 

-die Beseitigung des Taubenkots aus dem Dachgeschoß

-der Aufbruch eines Einstiegs zum Dachgeschoß

-das Schließen des Durchganges

 

Diese Arbeiten müssen teilweise mit der Gemeindeverwaltung abgestimmt werden.

 

Außerordentlich wichtig ist, dass die Zuschussanträge auf den Weg kommen. Hierzu habe ich in den nächsten Tagen ein weiteres Gespräch bei der Gemeindeverwaltung.

 

Ziehen wir Bilanz nach 5 Monaten, dann dürfen wir feststellen, dass wir einen großen Schritt in unseren vorbereitenden Untersuchungen nach vorne gekommen sind.

 

Und wenn es uns gelingt, die Zuschussanträge rechtzeitig, d.h. fristgerecht, zu stellen, das muß auf jeden Fall sein, dann haben wir unser erstes Etappenziel erreicht.

 

Und bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch bei meinen Mitarbeitern in der Planungsgruppe für die bisherige konstruktive Zusammenarbeit bedanken.

 


Bericht an die Jahreshauptversammlung

am 23.01.2005, 11.00 Uhr

Gasthof Schäfer

Herbert Colling, Vors. der Planungsgruppe u. Geschäftsführer

 

Stemm- und Aufräumarbeiten haben uns über das Jahr hinweg überwiegend beschäftigt. Die ersten Fremdaufträge wurden vergeben:

.. Das Außengerüst wurde am 17.05. durch die Fa. Muckel Gerüstbau GmbH, Linnich, aufgestellt und konnte über mehr als 3 Monate genutzt werden, ohne Aufpreis.

.. Die Dach- und Rinnensanierung ist von der Fa. Schönen aus Aldenhoven ausgeführt worden. Die Schlussrechnung blieb deutlich sowohl unter dem Angebots- wie auch unter dem Kalkulationspreis.

Darüberhinaus hat uns der Firmeninhaber und unser Schützenbruder Richard Schönen jun. eine Spende in Höhe von 800,-- Euro zukommen lassen.

 

Aus Kostengründen haben wir die Sanierung der äußeren Fassade in Eigenleistung durchgeführt, Reinigen des Mauerwerkes mittels Dampfstrahlen, Auskappen der Fugen und Wiederverfugung an den aufgezeigten Stellen, Herausnahme der Eisenteile aus dem Mauerwerk.

 

Die Außenbeleuchtung des Alten Turmes ist noch nicht klar. Ein Ortstermin mit Gemeinde, Fa. Frings und Fa. Philips hat stattgefunden, in dem noch keine Entscheidung getroffen wurde. Eine Probebeleuchtung bzw. Anstrahlung soll noch erfolgen. 

Letztendlich haben wir die Marienskulptur heruntergenommen und gesichert. Sie ist stark verwittert und muss restaurieret werden.

 

Innenausbau

 

.. Die Stufen des Treppenaufganges vom Erd- zum 1. Obergeschoss sind gemauert. Die einzelnen Stufentritte sind gesichert. Auch die endgültige Aufgangshöhe ist ausgestemmt. Jetzt müssen die Rundbögen gemauert werden.

 

Immer wieder sind zwischendurch Abbruchmaterial und Aushub abgefahren worden; teilweise musste der Schutt mühsam mit Eimern heruntertransportiert werden.

 

Nachdem wir den Boden im Erdgeschoss herausgenommen haben, sind Feuchtigkeitsmessungen an den freigelegten Fundamenten gemacht worden, die als Ergebnis aufsteigende Feuchtigkeit zeigen.

 

Der Treppenaufgang zum 3. Obergeschoss wurde auch begonnen. Als Aufgang ist eine Stahltreppe mit Lichtgitterrosten vorgesehen.

 

Die durch das Gebäude verlaufenden Leitungen (Post und EWV) sind gesichert und müssen demzufolge nicht verlegt werden. Der am Nachbargebäude befindliche Telefonanschluss wird im Zuge der Erstellung des Anbaues verlegt.

 

3 Reinigungsaktionen für die auf dem Anwesen der Familie Krapp-Kremer in Pützdorf lagernden Feldbrandsteine haben stattgefunden. Dabei wurden ca. 3.000 Steine gesäubert.

 

Durch einen weiteren Fremdauftrag an die Fa. Schmitz, Eschweiler, ist im Erdgeschoss die Altfarbenbeschichtung mittels Sandstrahlen entfernt worden. Das Gerüst hierzu haben unsere Schützenbrüder gestellt und aufgebaut.

 

Zum Jahresende haben wir in einem sogenannten "Rundumschlag" die Vorbereitungen für das Einziehen der Eisenträger für die beiden oberen Etagenböden getroffen. Die Eisenträger sind bestellt und werden am Samstag, dem 29.01.05, in einer vorbereiteten Großaktion geliefert und mittels Kranwagen hochgehievt und eingezogen.

 

Die gesamten baulichen Maßnahmen werden fachtechnisch begleitet durch unseren Schützenbruder und Architekten Herbert Wings.

 

Zwischendurch haben in regelmäßigen Abständen Abstimmungsgesprächen mit der Gemeinde und nach Erfordernis mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege stattgefunden, die ich federführend für die Bruderschaft geführt habe, insbesondere vor dem Hintergrund der Abwicklung des bewilligten Landeszuschusses. Zu einem Großteil ist der Zuschuss im September des vergangenen Jahres abgerufen worden. Der Restzuschuss wird in 2005 übertragen, so dass die Mittel für unser Projekt gesichert bleiben.

 

Auch sollte ich erwähnen, dass uns für unser Projekt "Umbau des Alten Turmes zu einem Schützen- und Heimatmuseum" Spenden zugeflossen sind. So hat , wie bereits erwähnt, unser Schützenbruder Richard Schönen jun. 800,-- Euro gespendet. Von unserem Gastwirt Winand Schäfer haben wir anlässlich seines 70. Geburtstages eine Spende in Höhe von 500,-- Euro erhalten. Frau Anne Oellers hat uns zum Schützenfestes 2004 eine Spende von 200,-- Euro zweckgebunden für den Alten Turm zukommen lassen. Frau Ursula Schmidt hat uns eine Spende von 20,-- Euro gegeben.

 

Aber auch selbst sind wir werbend tätig geworden und haben im Rahmen des WEGA-Straßenfestes am 12.09.04 den "Alten Turm" präsentiert. Interessierte konnten einen Blick hineinwerfen und erhielten von den anwesenden Schützenbrüdern der Planungsgruppe und des Bauausschusses Informationen über unser Vorhaben und Auskunft über unsere Aktivitäten. Begleitet haben wir diese Präsentation mit einem Getränkestand und Reibekuchenverkauf. Dies hat einen Reinerlös von rd. 1.000,-- Euro gebracht.

 

Die CD Verkaufsaktion "Hier steht der Alte Turm" findet unerwartet großen Absatz und befindet sich nach Begleichung aller Kosten bereits in schwarzen Zahlen. Die Abrechnung wird gerade erstellt.

 

Mit dieser Resonanz und mit dem Einsatzwillen der Schützenmitglieder gehen wir zuversichtlich in das Jahr 2005. An dieser Stelle möchte ich ein "Dankeschön" richten an die Schützenbrüder, die bisher uneigennützig ihre Freizeit und Arbeitskraft für das Gelingen des Projektes "Alter Turm" zur Verfügung gestellt haben. Daher haben wir, das sind die Mitglieder des Bauausschuss, zu Beginn des Jahres in einer Besprechung Rückblick gehalten und als "Dankeschön" für die bisherigen Aktivitäten und geleisteten Arbeiten ein kleines Arbeitsessen mit Getränken gereicht.

 

Herbert Colling

Vorsitzender der Planungsgruppe und des Bauausschusses "Alter Turm"